Reicht vegetarisch sein?

Mein Weg vom Vegetarischen zum Veganen

Auch ich habe damals mit einer vegetarischen Ernährung begonnen. Es war für mich ein wichtiger Schritt: endlich kein Tier mehr auf meinem Teller, kein direktes Töten mehr. Doch je mehr ich mich mit dem Thema Veganismus beschäftigte, merkte ich: Vegetarisch sein ist ein Anfang, aber es reicht nicht. Heute lebe ich meistens vegan, manchmal auch unperfekt, aber eines ist mir klar: Wer Tiere liebt und sie wirklich schützen möchte, kommt um Veganismus nicht herum.

Das Missverständnis beim Vegetarisch-Sein

Viele Menschen entscheiden sich fürs Vegetarisch-Sein, weil sie keine Tiere mehr für ihr Essen sterben lassen wollen. Das ist ein schöner Gedanke und zeigt Mitgefühl. Aber: Auch wenn kein Fleisch auf dem Teller liegt, sterben Tiere in der Milch- und Eierindustrie jeden Tag.
Kühe sind Säugetiere und werden immer wieder geschwängert, damit sie (Mutter-)Milch geben. Die Kälber werden direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Legehennen legen unzählige Eier, bis sie ausgelaugt sind und die männliche Küken haben in diesem System gar keinen Platz. Und auch Bienen werden ausgebeutet, damit wir ihren Honig essen können.
Wenn wir ehrlich hinschauen, merken wir: Das Leid hört nicht auf, nur weil wir kein Fleisch mehr essen.

Warum vegetarisch nicht genug ist

Die Milchindustrie ist ein gutes Beispiel. Viele denken, Kühe geben „einfach so“ Milch. Doch das stimmt nicht. Eine Kuh produziert Milch nur, wenn sie ein Kalb bekommt. Damit wir Milch trinken können, wird sie jedes Jahr künstlich befruchtet, und ihr Kalb wird ihr gleich nach der Geburt weggenommen. Dieses Leid ist immens und trifft mich persönlich sehr. Ich habe meine Gedanken dazu ausführlich in meinem Artikel Warum ich keine Milch trinke beschrieben.

Ähnlich ist es mit Eiern. Legehennen sind hochgezüchtet und legen unnatürlich viele Eier. Ihr Körper ist dafür nicht gemacht. Und die männlichen Küken? Sie gelten in dieser Industrie als „wertlos“. In meinem Beitrag Warum ich keine Eier esse? erzähle ich mehr darüber.

Auch Honig ist nicht so harmlos, wie es wirkt. Bienen arbeiten für ihr Volk und nicht für uns. Wenn wir ihnen den Honig wegnehmen, ersetzen wir ihn oft durch Zuckerwasser, das ihnen nicht die gleichen Nährstoffe gibt.

Kurz gesagt: Vegetarisch sein stoppt nur einen Teil des Tierleids. Die Ausbeutung geht weiter: in Milchpackungen, Eierkartons und Honiggläsern.

Wie du den nächsten Schritt gehen kannst

Wenn du schon vegetarisch lebst, hast du den wichtigsten Schritt längst getan: Du hast erkannt, dass Tiere mehr sind als Lebensmittel. Vegan zu werden ist einfach die logische Fortsetzung dieses Gedankens.
Und keine Sorge: Es geht nicht darum, perfekt zu sein. unperfekt.vegan bedeutet, Schritt für Schritt zu gehen, Neues auszuprobieren und dabei immer wieder kleine Entscheidungen für Mitgefühl zu treffen.

  • Milchalternativen: Probiere Hafer-, Soja- oder Mandelmilch.
  • Ei-Ersatz: Es gibt viele Möglichkeiten beim Backen oder Kochen. Von Leinsamen über Bananen bis hin zu fertigen Produkten.
  • Honig-Alternativen: Agavendicksaft, Ahornsirup oder selbstgemachter Honig sind leckere Alternativen.
  • Reflexion: Frag dich beim Einkauf: Möchte ich dieses Produkt wirklich, wenn ich weiß, was dahintersteckt?

Du musst nicht alles auf einmal umstellen. Aber jeder Schritt bringt dich näher zu einem Leben, in dem du so wenig Leid wie möglich verursachst. Und darum geht es beim Veganismus.

Mein Fazit

Vegetarisch sein ist ein guter Anfang. Doch das Leid hört damit nicht auf. Kühe, Kälber, Hühner und Bienen leiden auch dann, wenn wir „nur“ Milch, Eier oder Honig konsumieren. Vegan zu leben ist kein Perfektionsanspruch, sondern die konsequente Weiterführung von Mitgefühl.

Wenn du schon vegetarisch lebst, dann hast du das Herz und das Bewusstsein längst dafür. Ich helfe dir gern, den nächsten Schritt zu gehen – unperfekt, in deinem Tempo.

Ich helfe dir gern bei der Umstellung. Meld dich einfach bei mir.