Warum ich keinen Stierkampf sehen will

Spanien: ein Land, voller Schönheit?!

Spanien hat mir schon so viele schöne Erinnerungen geschenkt: bunte Altstädte, stundenlange Spaziergänge durch Sevilla und Granada, Tapas in kleinen Bars in Cádiz, Sonnenuntergänge am Strand von Valencia und wunderschöne Natur zwischen den Städten.
Aber eine Sache hat mir immer wieder einen Stich versetzt: die riesigen Stierkampfarenen mitten in den Städten und die Angebote in Hostels mit den Tickets für Stierkämpfe direkt an der Rezeption.
Ich habe es nie gemacht und ich würde es auch heute nicht machen.

Pamplona: Nervenkitzel oder Tierqual?

Trotzdem zieht das berühmte Stiertreiben in Pamplona jedes Jahr unzählige Besucherinnen an. Jedes Jahr im Juli rasen Stiere durch die engen Straßen der Altstadt. Männer (meist junge Männer) rennen voraus. Sie wollen Mut beweisen und ihren Adrenalinkick feiern. Für viele Menschen ist es Tradition, ein Spektakel oder eine Mutprobe.
Was für die einen ein Abenteuer ist, bedeutet für die Tiere Angst, Stress und den Tod in der Arena. Denn am Ende wartet immer ein blutiges Finale: der Stierkampf.

Wie viele Tiere leiden wirklich?

Schätzungen zufolge sterben in Spanien jedes Jahr mehrere Zehntausend Stiere bei Kämpfen oder bei anderen Festen mit Stieren. Eine genaue Zahl kann kaum festgestellt werden, weil es viele private Festivals mit Stieren gibt. Viele Menschen wissen gar nicht, was dahintersteckt: Schon beim Stiertreiben werden die Tiere mit lauten Geräuschen, Schlägen oder Stöcken in Angst und Panik versetzt. Sie rutschen aus, stürzen, verletzen sich an Mauern. In der Arena endet es qualvoll und das alles unter Applaus.
Ich habe damals erst durch Videos und Berichte von Tierschutzorganisationen wie PETA gesehen, wie grausam diese „Tradition“ wirklich ist. Und ganz ehrlich: Nur weil etwas schon länger existiert und gefeiert wird, rechtfertigt das noch lange nicht diese Tierquälerei.

Was kann ich tun? Schöne Alternativen

Wenn du Spanien liebst, brauchst du keinen Stierkampf. Du kannst durch die Gassen von Granada schlendern, in Sevilla die maurische Architektur bestaunen, die Alhambra besuchen, dich an einem der endlosen Strände an die Sonne legen oder in Madrid Kunst und Kultur erleben.
Und bitte: Wenn du Tiere magst, meide nicht nur Stierkämpfe, sondern auch Angebote wie Eselreiten oder Kutschfahrten. Das ist gerade in der brütenden Sonne eine Qual für die Tiere.
Wenn du magst, kannst du auch deine Stimme erheben: PETA hat zum Beispiel eine Petition gegen den Stierkampf in Pamplona gestartet. (Hier kannst du unterschreiben.)

Was können wir tun?

Ich glaube daran, dass Reisen und Tierliebe zusammenpassen können. Wenn wir uns bewusst entscheiden, wohin unser Geld fließt, können wir dabei helfen, dass Tierleid keine Touristen-Attraktion bleibt.
Und wenn du mal ein Lächeln brauchst, denk an Ferdinand the Bull: den friedlichen Stier aus dem Kinderbuch, der lieber an Blumen schnuppert, als zu kämpfen. So kann es doch auch gehen, oder? 🌼