Warum Fleisch so billig ist

und warum das nicht normal ist

Fleisch ist in deutschen Supermärkten oft günstiger als Obst oder Gemüse. Ein Kilo Schweinefleisch für weniger als 5 €. Das klingt verlockend, oder? Doch dieser Preis ist nicht der wahre Preis. Er deckt weder die ökologischen, ethischen noch die ökonomischen Kosten ab, die mit der Fleischproduktion verbunden sind. Stattdessen werden diese Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt und das betrifft uns alle, ob wir Fleisch essen oder nicht.

1. Subventionen: Der Staat zahlt mit

Die EU-Agrarpolitik fördert die Fleischproduktion massiv. Laut einer Studie vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ fließen jährlich rund 13 Milliarden Euro an Subventionen direkt und indirekt in die Tierwirtschaft in Deutschland . Diese Gelder senken die Produktionskosten für Fleischproduzenten und ermöglichen es, Fleisch zu Dumpingpreisen anzubieten. Doch wer zahlt letztlich? Wir alle – über Steuern, höhere Gesundheitskosten und Umweltschäden.

2. Die wahren Kosten: Umwelt und Klima zahlen drauf

Die Umweltfolgen der Fleischproduktion sind enorm. Laut Greenpeace belaufen sich die externen Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden auf etwa 21 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Kosten entstehen durch Treibhausgasemissionen, Pestizideinsatz beim Anbau von Tierfutter und Luftbelastung. Würden diese Kosten im Preis berücksichtigt, müsste Fleisch deutlich teurer sein.

3. Tierschutz und Arbeitsbedingungen: Die Schattenseiten der Billigproduktion

Billiges Fleisch ist oft das Ergebnis von Massentierhaltung, in der Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten werden. Zudem sind die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen häufig prekär. Diese Aspekte werden in der Preisgestaltung nicht berücksichtigt, obwohl sie erhebliche ethische und soziale Kosten verursachen.

4. Ein Beispiel: Das Schnitzel aus konventioneller Haltung

Ein Kilo herkömmliches Schnitzel kostet etwa 7 €. Im Vergleich dazu liegt der Preis für ein Kilo Ökoschnitzel bei etwa 13 €. Der Preisunterschied entsteht, weil bei der konventionellen Produktion Umweltschäden nicht eingepreist werden. Würden diese berücksichtigt, müsste der Preis für konventionelles Fleisch deutlich höher sein.

Der wahre Preis ist höher

Fleisch ist nur so billig, weil wir die wahren Kosten nicht sehen. Wenn wir die Umwelt, die Tiere und die Gesellschaft in die Preisgestaltung einbeziehen würden, wären die Preise deutlich höher. Doch anstatt die Preise zu erhöhen, sollten wir darüber nachdenken, wie wir den Fleischkonsum insgesamt reduzieren können. Denn das ist gut für unsere Gesundheit, für die Tiere und die Umwelt.